fotophonie 016 - SONY A7RII Hands on

Veröffentlicht am 3. September 2015

Diesmal geht es um die neue SONY A7RII. Aber nicht nur. Der HiRes-Modus der Olympus E-M5 MKII ist genauso ein Thema wie Probleme mit Lightroom bzw. was bei Test- und Vergleichsfotos so alles schief laufen kann. Dieter hat noch einen sehr guten Tipp zum Mac OS 10.10.5 Update und wie man sein Cambofoto Ministativ entwackeln kann, wenn es denn mal soweit ist. Interessiert? Dann hör doch jetzt schnell mal rein …

Shownotes (Links, Bilder und Anmerkungen) zu „SONY A7RII Hands on“

Hands-On Bericht zur SONY Alpha 7R II

(bzw. zur ILCE-7RM2, wie Lightroom sie liebevoll nennt 😉 )

Am besten zuerst die Folge 016 anhören und dann die Bilder anschauen. Oder beides gleichzeitig.

Die neue SONY Alpha 7R II
Die neue SONY Alpha 7R II – Der Sensor im Kleinbildformat scheint größer als das Bajonett
Aufgeräumte linke Schulter und Klappmonitor
Alle Wahlräder und Funktionstasten befinden sich auf der rechten Gehäuseschulter. Der tiefe Handgriff liegt gut in der Hand. Foto: Dieter Bethke | http://bethke.name/ (FotoID: 2015-08-15_SvO_080180)
Alle Wahlräder und Funktionstasten befinden sich auf der rechten Gehäuseschulter. Der tiefe Handgriff liegt gut in der Hand.

Beispielgallerie SONY Alpha 7R II

Die Freistellmöglichkeiten mit Blende 1.4 an einem Kleinbildsensor sind schon beachtlich. Ob man diesen Bildeindruck mag und ihn gekonnt einsetzt muss jeder für sich entscheiden. Das Zeiss Distagon f1.4 zeigt bei Offenblende jedenfalls ein deutliche Vignette.

Sobald man die Blende weit genug schliesst, verschwindet die Vignettierung. Man kann aber auch die elektronische Korrektur in der SONY Alpha 7 R II einschalten.

Bei geschickter Motiv- und Standortwahl ist der Unterschied zwischen Kleinbildformat (KB) und MicroFourThirds (MFT) beim Freistellen gar nicht mehr so groß:

Bei manchen Motiven kann die größere Schärfentiefe bei gleicher Blende auch von Vorteil sein. Es kommt halt drauf an was man lieber mag.

Beim Dynamikumfang liegen die beiden Kameras dann wieder eher gleich auf. Bei der jeweils nativen Empfindlichkeit des Sensors rauscht die Olympus in den Schatten etwas mehr, schützt dafür aber die Lichter einen Hauch besser.

Der Dynamikumfang im nach unten erweiterten ISO-Bereich erscheint vergleichbar. Bei der SONY geht es dabei bis ISO 50 in den Empfindlichkeitskeller, bei der Olympus nur bis ISO 100.

Vorgeplänkel zum HiRes-Vergleich mit der Olympus E-M5 MK II

Zunächst ein paar Informationen zum HiRes Modus der E-M5 MK II, die wir zum Vergleich herangezogen haben: Wenn man die HiRes-Fotos als Raw abspeichern lässt, dann haben sie eine Auflösung von 64 Megapixeln (MP) und sind nahezu unbehandelt. Das zeitgleich abgespeicherte JPEG verfügt über 40 MP, wird aber von der Kamera bereits möglichst gefällig aufbereitet. Also zum Beispiel unter anderem geschärft und im Kontrast optimiert. Daher sieht das HiRes-JPEG zunächst besser aus, als das unoptimierte HiRes-Raw.

Optimiertes HiRes-Raw vs. HiRes-JPEG OOC
Links die 100% Ansicht des optimierten HiRes-Raw. Rechts das HiRes-JPEG zum Vergleich. Man muss also schon selbst Hand an das Raw anlegen, wenn man auf einen ähnlichen Schärfeeindruck kommen möchte. Die Details sind in den Rohdaten vorhanden. Sie müssen halt hervorgekitzelt werden.

Möchte man beide Varianten miteinander vergleichen, dann muss das HiRes-Raw zumindest vorher noch einer Nachschärfung unterzogen werden. Weitere Details dazu im Update zu unserem Artikel über den HiRes-Modus im Allgemeinen. In diesem Vergleich hier ziehe ich also immer wenn es um HiRes-Vergleiche geht das nachträglich handoptimierte HiRes-Raw heran. Die Optimierung ist auch wegen der Vergleichbarkeit der Farben notwendig, denn der automatische Weißabgleich vor Ort viel unterschiedlich aus. Um die Bilder aus beiden Kameras vergleichen zu können, muss also der Weißabgleich angepasst  werden. Das geht im Raw-Format ja zum Glück ohne Verluste.

Links eine Aufnahme im HiRes Modus (Raw, 64 MP) ohne Nachschärfung. Rechts das per Nachschärfung optimierte Ergebnis aus der selben Raw-Datei.
Links eine Aufnahme im HiRes Modus (Raw, 64 MP) ohne Nachschärfung. Rechts das per Nachschärfung optimierte Ergebnis aus der selben Raw-Datei.

Die Bilder der Olympus scheinen im ersten Augenblick etwas stärker blau getont zu sein, als die Aufnahmen der Sony.

Der automatische  Weißabgelich vor Ort kommt nicht unbedingt zum selben Ergebnis.
Der automatische Weißabgelich vor Ort kommt nicht unbedingt zum selben Ergebnis.

Aber dazu fotografiert man ja im Raw-Format. So ist der nachträgliche Weißabgleich kein Problem und die Farben sind dann vergleichbar.

Sobald man mit Hilfe einer Referenzkarte den Weißabgleich anpasst, stimmen die Ergebnisse farblich überein.
Sobald man mit Hilfe einer Referenzkarte den Weißabgleich in Adobe Lightroom anpasst, stimmen die Ergebnisse farblich überein.

Trau schau wem, bei der Objektivwahl

Um einen zum bei der SONY mitgelieferten 35mm f1.4 ZEISS Distagon Objektiv vergleichbaren Bildwinkel zu erzielen, kam an der OLYMPUS das M.ZUIKO 17mm f1.8 zum Einsatz. Leider zeigte sich zumindest dieses Exemplar des Olympus-Objektivs auflösungstechnisch nicht von seiner besten Seite. Was ich aber erst nach den Vergleichsaufnahmen an der Förde heraus fand. In einem kurzerhand durchgeführen Nachtest, verglich ich das geliehene 17mm f1.8 mit meinem Exemplar eines M.ZUIKO 12-40mm f2.8.

17mm vs. 12-40mm f5.6
Links die 1:1 Ansicht einer Zeitungsseite mit dem Olympus M.ZUIKO 17mm f1.8 bei Blende 5.6 aufgenommen. Rechts der gleiche Ausschnitt bei gleicher Blende mit dem M.ZUIKO 12-40mm f2.8 aufgenommen, auf 17mm eingestellt.
Ein anderer Ausschnitt und bei Blende 8.0 aufgenommen. Links die 1:1 Ansicht einer Zeitungsseite mit dem Olympus M.ZUIKO 17mm f1.8 bei Blende 8.0 aufgenommen. Rechts der gleiche Ausschnitt bei gleicher Blende mit dem M.ZUIKO 12-40mm f2.8 aufgenommen, auf 17mm eingestellt.
Ein anderer Ausschnitt und bei Blende 8.0 aufgenommen. Links die 1:1 Ansicht einer Zeitungsseite mit dem Olympus M.ZUIKO 17mm f1.8 bei Blende 8.0 aufgenommen. Rechts der gleiche Ausschnitt bei gleicher Blende mit dem M.ZUIKO 12-40mm f2.8 aufgenommen, auf 17mm eingestellt.

[image-comparator title=“Vergleich 17mm F1.8 (links)/ 12-40 f2.8 (rechts), Bildmitte“ left=“https://fotophonie.de/wp-content/uploads/2015/09/2015-08-16_TST_090006_A__0001_17mm.jpg“ right=“https://fotophonie.de/wp-content/uploads/2015/09/2015-08-16_TST_090006_A__0000_12-40.jpg“ width=“100%“ left_alt=“17mm“ right_alt=“12-40mm“ classes=“hover“][/image-comparator]

[image-comparator title=“Vergleich 17mm F1.8 (links)/ 12-40 f2.8 (rechts), Bildrand“ left=“https://fotophonie.de/wp-content/uploads/2015/09/2015-08-16_TST_090006_B__0001_17mm.jpg“ right=“https://fotophonie.de/wp-content/uploads/2015/09/2015-08-16_TST_090006_B__0000_12-40.jpg“ width=“100%“ left_alt=“17mm“ right_alt=“12-40mm“ classes=“hover“][/image-comparator]

Es zeigte sich, dass das 12-40mm Zoom uns also in den Vergleichsaufnahmen mit der SONY die bessere Auflösung bei 17mm beschert hätte. Dies bitte ich beim Pixelpeepen im Hinterkopf zu behalten. Mea culpa. Das nächste Mal überprüfe ich Leihobjektive VOR der Verwendung on location.

[UPDATE 07.09.2015]

Wie wir in Rücksprache mit Olympus klären konnten, war das verwendete 17mm f1.8 Testobjektiv leider wirklich dezentriert. Das Objektiv wurde von Olympus inzwischen überprüft und neu justiert. Leider können wir keinen Nachtest anbieten, da wir inzwischen die SONY A7RII nicht mehr zur Verfügung haben.

[weiter im Originalartikel]

Kommen wir zu den direkten Vergleichsaufnahmen. Alle vom Stativ. Alle mit Kabelfernauslöser.

Vergleichsmotiv 1 – Anker und Boote

Vergleichsmotiv 2 – Die Marina

Download der oben genutzten Dateien des HiRes-Vergleichs als ZIP Archiv.

Der Kollege Frank Borowski und ich sind vor ein paar Tagen gemeinsam losgezogen, um die Vergleichsfotos aufzunehmen und um uns über die neue Kamera von SONY auszutauschen. Er hat seinen Bericht in der REWIND veröffentlicht. Basierend auf den selben Aufnahmen. Schaut auch dort mal rein und lest nach was er für sich herausgearbeitet hat. Der Artikel und die Podcast-Folge hier enthalten natürlich in weiten Teilen ganz klar meine persönliche Einschätzung und die Gewichtung liegt oft auf den Aspekten die mir wichtig sind bzw. nahe liegen. Zieht aus den angebotenen Beispiel- und Vergleichsfotos einfach eure eigenen Schlüsse. Wie gut sich die eine oder die andere Kamera bedienen lässt muss auch jeder für sich herausfinden und entscheiden. Mir gefallen beide, denn jede hat so ihre Stärken und auch Schwächen. Bei den HiRes-Shots mit nur einer, schnellen Belichtung liegt die SONY A7RII klar vorne. Was Preis und Packmaß inklusive der Objektive angeht die Olympus.

Nach den ganzen anstrengenden, techniklastigen Detailfotos, zum Abschied einfach noch ein schönes Foto von dem Abend. Lasst euch vom 3:2 Format nicht ins Bockshorn jagen, ich habe es mit der Olympus aufgenommen. 😉

Entspannung in der Dämmerung an der Ostsee. Foto: Dieter Bethke | http://bethke.name/ (FotoID: 2015-08-15_SvO_080193)
Tranquilo – Entspannung in der Dämmerung. | Foto: Dieter Bethke | http://bethke.name/
(FotoID: 2015-08-15_SvO_080193)

In diesem Sinne: Entspannt euch gut!

Bis nächste Woche. Dann erzählen wir euch hier wieder was über Fotographie.

Mitwirkende:

Episoden mit ähnlichem Inhalt:

Die mit einem * gekennzeichneten Links sind Teil des Affiliate-Programms von Amazon. Wenn Du über diese Links etwas bei Amazon bestellst, erhalten wir eine kleine Provision. Du zahlst dafür nicht mehr aber motivierst uns damit sehr. Vielen Dank für Deine Unterstützung!

Archiv mit allen Episoden

Unser vollständiges Episoden-Archiv mit allen bisher erschienen Folgen findest Du auf der Archivseite.