fotophonie 060 - Kleine Motive riesengroß

Veröffentlicht am 5. August 2016

In dieser Folge gibt es neben News zur Nikon D500, Fußscans, VHS-Video, Lightroom Mobile und eurem Feedback auch eine Einführung in die Makkrofotografie.

Shownotes (Links, Bilder und Anmerkungen) zu „Kleine Motive riesengroß“

In dieser Folge fotophonie bekommst Du mal wieder fast 2 Stunden Fakten, Fakten, Fakten von Dieter und Frank auf Deine fotophonie-Ohren. Die beiden haben eine Folge gemeinsam in Hamburg produziert und widmen sich im Hauptteil heute dem Einstieg in die Makrofotografie.

Daneben gibt es natürlich die News und Feedback zu eurem Feedback!

Verlosung

Auslosung des Gewinners des Buchs »Iconication« von Anatol Kotte (mit Widmung)

Gewonnen hat:

Jörg O., der am 10.07.2016 in unserer google+ Community dieses gepostet hat:

Hier mal meine Lieblingsliste für Unterwegs (im Auto zur Arbeit):

1. fotophonie – Ernsthaft und nicht „geschleimt“: sehr unterhaltsam und fachlich kompetent und das sogar noch auf Deutsch (was ja leider immer noch die Ausnahme ist in vielen Bereichen)

2. Candid – Die Jungs machen einen guten Job, sehr relaxt. Gute Themenauswahl, perfekt für den Arbeitsweg

3. Happy Shooting – Hab ich noch nicht so lange auf der Liste, finde ich aber ganz gut und werde mal schauen, ob es zum längeren Verbleib reicht

4. FujiLove Podcast – zwar auf ein Kamerasystem beschränkt (nutze selber Olympus und Nikon) aber immer mal wieder sehr interessante Interviews

@Fotophonie #fotophonication

Jörg, bitte melde dich bei uns unter feedback@fotophonie.de

Makrofotografie

Kleine Dinge riesig groß – Makrofotografie mit Zwischenringen

• Aufgabe der Makrofotografie ist es sehr kleine Dinge oder Lebewesen (ja auch Pflanzen sind Lebewesen) abzulichten.
• Vorteil: Neue, selten gesehene Ansichten (Ameisenkopf in 2 x 3 Meter ist beeindruckend)
• Meist kämpft man dabei um den größtmöglichen Abbildungsmaßstab
  • 1:1 heisst:  etwas das in Realität 1 mm groß ist, wird auch auf dem Sensor in 1 mm Größe abgebildet
  • 2:1 heisst: etwas das in nur Realität 1 mm groß ist, wird auf dem Sensor in 2 mm Größe abgebildet. Also vergrößert. In diesem Fall auf das Doppelte seiner natürlichen Größe
  • 1:2 heißt: etwas das in Realität 1 mm groß ist, wird auf dem Sensor nur ½ mm groß abgebildet. Also verkleinert. Man könnte auch 0,5:1 sagen.
• Gute Makroobjektive schaffen einen Abbildungsmaßstab (ABM) von 1:1 oder gar 2:1
• Ausserdem kann man mit Makroobjektiven sehr nah ans Motiv rangehen und man kann das Motiv immer noch scharf stellen. Sie haben eine sehr kurze Naheinstellgrenze.

• Dieter benutzt das 50mm f2.0 Objektiv aus dem FourThirds-System (Olympus E-System). Das hat einen ABM von 1:2. Es verkleinert also etwas.
  Warum darf es sich denn trotzdem Makroobjektiv nennen? Da es auf einen FT bzw. MFT Sensor abbildet sieht der Bildeindruck am Monitor/auf dem Print nachher so aus wie ein 1:1 Makroobjektiv an einem Kleinbildsensor!

• Für beeindruckende Makros geht man so dicht ran ans Motiv wie es geht
• Bei kurzem Abstand hat man leider sehr wenig Schärfentiefe
• Wenn man die Blende stark schließt, vergrößert man zwar die Schärfentiefe wieder, verliert dabei aber sehr viel Licht.
• Aber eigentlich reicht die Schärfentiefe bei Makro so gut wie nie aus.
• Also blendet man meist sehr stark ab (große Blendenzahl, z.B. 22 oder 32) und braucht dann plötzlich viel Licht, z.B. von einem Blitz. Wir empfehlen einen Zangenblitz statt eines Ringlichts. Mit dem Zangenblitz läßt sich das künstlich hinzugefügte Licht interessanter gestalten.

Foto: Dieter Bethke | http://bethke.name

Foto: Dieter Bethke | http://bethke.name

Foto: Dieter Bethke | http://bethke.name

• Wenn einem der erzielbare Abbildungsmaßstab des Objektivs zu klein ist, benutzt man Zwischenringe oder einen Balgen.

Learnings:

• Mit Zwischenring das Objektiv am Fokusring auf kürzest mögliche Entfernung einstellen! Sonst macht der Zwischenring kaum Sinn und man könnte ihn weglassen.
• Es darf kein Windhauch das Motiv oder die Kamera bewegen. Selbst zwei Personen auf Laminatboden können in der Nähe der Kamera zu starke Schwingungen verursachen.
• Makrofotografie kann man auch ganz schnell auf die Spitze treiben. z.B. indem man Lupenobjektive (5:1) oder die optischen Köpfe von Mikroskopen adaptiert.  Das nennt sich dann Mikrofotografie.
• Wieso haben wir eigentlich nicht das 60mm Makro aus dem MFT-Segment!? Das hat von sich aus einen ABM von 1:1. Und unterstützt Fokus-Stacking. Hmmm …

Sieht entspannt aus, ist aber harte Arbeit. Bei ABM 3:1 ist keine Erschütterung am Stativ oder in der Nähe erwünscht.

Foto: Dieter Bethke | http://bethke.name

Größenvergleich

Alle Zwischenringe die möglich sind: 10mm, 16mm, 21mm

So dicht ran kann man an die Brezel.

News

Lightroom mobile 2.4 bringt Raw-Import und lokale Korrekturen aufs Tablett

• Alle Raw-Formate die auch die Desktop-Version untertstützt (nur iOS, Android bleibt auf DNG beschränkt)
• Kamera-Adapter von Apple oder ein USB- auf Lightning-Kabel benötigt
• Radial- und Linearverläufe
• Lightroom mobile 2.4 is available immediately for iPhone and iPad from the iOS App Store for free. Both of these improvements are available only for members with a creative cloud subscription or or if you start a free Creative Cloud trial.
• http://blogs.adobe.com/lightroomjournal/2016/07/lightroom-mobile-july-updates.html

Sind Handykameras die Zukunft? 

• Leica-Eigentümer Andreas Kaufmann sagte gegenüber Capital, Handy-Kameras seien „die Zukunft“. „Es gibt nur noch ganz oben und das hier“, sagte er mit Blick auf Smartphones.
• Artikel auf heise.de

In der letzten Ausgabe haben wir uns über die Fuji X-T2 unterhalten.Frage:

• Angeblich hat die X-T2 große Reserven in den Schatten (Blogartikel von Elia Locardi) > hoher Dynamikumfang
• Frank und Dieter stellen fest, dass die Möglichkeiten der Aufhellung auch bei der Olympus OM-D sehr anständig sind.

Nikon D500

• Angekündigt Anfang 2016, Markteinführung war im März 2016
• APS-C, 21 MP, abgedichtetes Gehäuse (Magnesium + schlagfestes Polycarbonat), Staub- + Wettergeschützt
• setzt Maßstäbe im APS-C Segment,
  • viele Profi-Features (wie z.B: das AF-Modul aus der D5), quasi die D5 eine Nummer kleiner
• zwei Speicherkarten (SD und XQD-Karte)
  • XQD ist kleiner als CF-Karten, aber etwas größer als SD
  • 300-400 MB/s lesen und schreiben
  • aus der Nikon D4 bekannt
• 760g (D800 hat 880g)
• 153 AF-Punkte + Hybrid-AF
  • AF sitzt selbst bei C-AF und 10B/s bei jedem einzelnen Foto einer Weitspringerin (von Vorne fotografiert, also sie springt auf die Kamera zu)
• Top Feature: Automatische AF-Feinabstimmung
  • Phasen-Differenz AF wird justiert, mithilfe des Kontrast AF
    • Kamera auf Stativ
    • AF-Target statisch positionieren (auf Stativ/Tisch)
    • Target per Kontast-AF (oder Sucherlupe) scharfstellen
    • der Kamera per Tastendruck auf 2 Tasten mitteilen, dass sie jetzt den Phasen-Diff AF nach dem Messwert justieren soll (linke AF-Taste + Videoaufnahme-Taste)
    • Korrekturwert überprüfen und abspeichern
  • Nachteile:
    • ermittelt zur Zeit noch stark schwankende Korrekturwerte
    • Nur ein Korrekturwert pro Objektiv (maximal 20 insgesamt)
      • bei Festbrennweiten OK
      • für Varioobjektive (Zooms) müssten es min. 2, besser 3 oder mehr, mögliche Korrekturwerte sein
• Fernsteuerung per App und via WiFi + Bluetooth LE möglich
  • GPS-Koordinaten können permanent übermittelt werden, vom Smartphone via Bluetooth LE (sehr stromsparend) > jedes Foto kann GPS-Koordinaten haben, ohne dass ein »stromfressender« GPS-Empfänger in der Kamera verbaut ist
  • aber nicht mit iOS (App fehlt noch – kommt im August)
• Firmwareupdate 1.02 vom 13. Juli 2016 behebt Probleme mit SD-Karten die den neuen UHS-II Modus nutzen
  • ist aber nur ein Workaround
  • stellt die Kamera einen Lesefehler im UHS-II Modus fest, dann schaltet sie auf den langsameren UHS-I Modus runter. Bis zum nächsten Aus-/Einschalten.
  • Update 1.02 gibt’s bei Nikon auf der Website. Kann selbst installiert werden.
• 2299,- EUR bei Amazon*
• Kann nur mit den originalen EN-EL15-Akkus* betrieben werden. Stückpreis ca. 60,- EUR. Bei Fremdakkus verweigert sie die Zusammenarbeit.
  • Ausweg: Batteriegriff verwenden
  • optionaler Batteriegriff MB-D17 steigert Bildausbeute auf 1.240 Aufnahmen nach CIPA-Standard
  • verarbeitet EN-EL 15 Akkus + EN-EL18 oder acht Mignonzellen
  • Original von Nikon* für 419,- EUR
  • Nachbau von Vertax* für nur 139,- EUR

LTE-Advanced mit 375 MBit/s

• Vodafone stattet erste Basisstation mit 375 Mbit/s aus und startet damit den Netzausbau mit hoher LTE-Geschwindigkeit
• Dafür sind Geräte der LTE-Kategorie 9 erforderlich
  • z.B. Samsung S7 und S7 Edge
  • Firmwareupdate von Samsung notwendig, soll aber kommen
  • wird iPhone 7 wohl auch können, evtl. sogar iphone 6 und 6s per FW-Update
• Im Herbst sogar 525 Mbit/s
• Bis Weihnachten 2016 sogar erste Gehversuche mit 1 GBit/s geplant
• bisher war Telekom mit 300 MBit/s Geschwindigkeitsführer

Eigenes

Kein persönlicher Support 24/7 möglich Frank

• Wir helfen gerne, wenn wir können
• Wir geben auch gerne unseren Senf zu vielen Themen dazu
• Aber bitte erwartet nicht von uns, dass wir 24/7 und SOFORT auf jede Nachricht (facebook, twitter, G+, What’s App, E-Mail, Telefon …) reagieren oder den Herstellersupport ersetzen können
• Tipp:
  • Bei Fragen z.B. zur Bedienung oder Eigenschaften eines Produkts (Kamera, Objektiv, Blitz …) bitte zuerst das Handbuch oder die Website des Herstellers konsultieren (Pro-Tipp: Handbuch als PDF auf den Rechner/Smartphone kopieren und SUCHFUNKTION benutzen)
  • Wenn das keine Klarheit bringt, dann in einer thematisch passenden Gruppe die Frage posten. Dann helfen Dir mehr Leute in kürzerer Zeit – und alle haben was davon
  • Manchmal ist auch ein Anruf bei der offiziellen Hotline des Herstellers die schnellste und bequemste Lösung. Ehrlich.
• Mit Erfahrungswerten und »best Practices« helfen wir selbstverständlich gerne weiter, sofern wir dafür den Kopf frei und die Zeit haben
• Es tut uns leid, aber es ist durch uns einfach kein persönlicher Support 24/7 möglich (selbst dann nicht, wenn wir Mitarbeiter der jeweiligen Hersteller/Lieferanten wären).

Anschauen:

• Star Trek »Beyond«, ist doch wohl klar! (Kinostart: war am 21.07.)

Fototutorial-Mittwoch

Lesetipp:

• »POLIZEIEINSATZ: VERDÄCHTIGER STELLT SICH ALS POKEMON-SPIELER HERAUSMARPINGEN: Ein Anwohner An der Hümes meldet heute Nacht gegen 0.05 Uhr eine auffällige Person, die mit einer Taschenlampe von Haus zu Haus zieht und die Häuser anleuchtet. Der Anrufer folgt dem Verdächtigen und kann ihn der Polizei beim Eintreffen zeigen. Die Beamten kontrollieren den 23-jährigen Marpinger, der ihnen erklärt, dass er dabei ist, Pokemons zu fangen. Da das Spiel den ganzen Tag bei ihm nicht funktioniert hat, ist er jetzt zur Nachtzeit deswegen unterwegs. Das Leuchten in die Häuser ist durch die Taschenlampe seines Handys erzeugt worden. Aus dem Polizeibericht: „Da ansonsten keine Auffälligkeiten bei dem Mann festgestellt wurden, rückten die Polizeibeamten wieder ab.“«

• Tipp: Die weissen »Taubsis« sind Möwen, haben zur Zeit meist Junge, kräftige Schnäbel und sind nicht gut drauf!

Sonnencreme? Drauf geschissen!

• Sonnenschutz ist bei unserem nordischen Sommer dieses Jahr nicht wirklich ein Thema aber …
• Stell Dir vor eine Möwe fliegt über den Strand, zu Deinem Kind und scheisst eine Ladung darauf. Findest Du das cool? Auch nicht wenn es keine echte Möwe, sondern eine ferngesteuerte Drohne ist, die Sonnencreme »verteilt«?
• Wahnsinnsidee der Werbeagentur einer großen deutschen Pharmafirma
• gemacht für Cannes
• Video auf youtube

Hitlers Krankenhaus? Beelitz Heilstätten?

• Fotograf ROMAN ROBROEK hat die Gebäude der Beelitz Heilstätten 2014 besucht
• illegal (wieso eigentlich? Es gibt doch go2know!)
• Bilder werden kritisiert wegen HDR-Look
• Die »Backstory« ist auch Ziel von Kritik. Roman bezeichnet den Komplex als »Hitler’s Hospital«, weil er sich angeblich dort einmal eine Beinverletzung hat kurieren lassen.
• Artikel und Bilder auf PetaPixel

Fußscan zur Identifizierung? 

• Patent von Disney eingereicht
• Scan bei Betreten des Parks und vor jeder Attraktion
• Erfassen von Name, Herkunft und Vorlieben
• Steigerung des individuellen Erlebens
• weniger “Invasiv” als andere Methoden zur Identifizierung (Retinascan, Kameraüberwachung, Kartenlesegeräte …)
• Müsste wohl eher Schuhsohlenscan heissen
• erkennt Farbe, Form und Muster der Sohle, ignoriert Kaugummis

Ende, Aus, Vorbei – VHS ist Geschichte

• nach 40 Jahren stellt der letzte Hersteller die Produktion von VHS-Rekordern ein
• VHS-Kassetten wurden schon 2015 beendet
• letztes Jahr noch 750.000 Rekorder verkauft

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Mitwirkende:

Frank Fischer

Dieter Bethke

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