Sich schnell bewegende Objekte oder Personen auch bei hohem Kontrastumfang des Motivs in höchster Qualität ablichten zu können, ist ein Traum. Ähhmm … war ein Traum. Bis gerade eben. So sieht es zumindest auf den ersten Blick aus.
Panasonic hat verkündet, einen neuen Bildsensor in der so genannten OPF-Technologie entworfen zu haben, der einen 100 mal höheren Dynamikumfang verarbeiten könne als bisherige Sensoren. Mit solch einem Sensor könnten in einer einzigen Belichtung Motive mit sehr hohem Kontrastumfang aufgenommen werden. Etwas mehr als 20 Blendendstufen Dynamikumfang (123 db) sollen sich damit auf einen Rutsch abbilden lassen. Damit würde das bisher gebräuchliche Verfahren obsolet, in dem meist mehrere unterschiedliche Belichtungen hintereinander aufgenommen und dann nachträglich zu einem Bild verschmolzen werden. Bewegungen im Motiv waren dabei immer ein Problem. Diese Zeiten scheinen sich dem Ende entgegen zu bewegen.

Etwas Skepsis bezüglich der vollmundigen Ankündigung der 100fachen Dynamiksteigerung ist sicher noch angebracht. Aber das Prinzip klingt interessant.
Die Aufteilung eines Bildpunktes in zwei Teile haben wir ja sogar schon mal gesehen: beim Super CCD EXR und Super CCD SR Sensor von Fujifilm. Auch bei diesen wurde ein großer, hochempfindlicher Photosensor mit einem kleinen, niedrigempfindlichen gekoppelt, so dass sowohl die Details in den Lichtern als auch in den Tiefen eines Motivs jeweils optimal in einem Pixel aufgezeichnet werden konnten. Mit einer einzigen Belichtung.
Das Besondere beim Panasonic-Sensor ist jedoch die OPF getaufte Technologie, durch die sich der photoelektrische Teil (Umwandlung des Lichts in elektrische Ladung) endlich sauber trennen läßt vom Auslese- und Speicherteil des Sensors. Das Ergebnis ist ein sehr niedriges Grundrauschen.
In Zeiten des Megapixelwettrüstens besinnst sich endlich mal ein Anbieter auf das wirklich Wichtige, den abbildbaren Kontrastumfang. Ob Panasonic auch die passenden HDR-Monitore und TV-Geräte in der Pipeline hat?