fotophonie 090 - Schärfe zum dran Lecken

Veröffentlicht am 6. August 2017

Frank macht Kurzurlaub an der Ostsee. Und auf der Fahrt dorthin gehen ihm, wie vielen anderen sicher auch, solche und ähnliche Fragen durch den Kopf. Die Ursachen für unscharfe Fotos und die Maßnahmen um einen möglichst scharfen Bildeindruck zu erreichen sind vielfälltig. Wir wären nicht die fotophonie, wenn wir die Antworten nicht strukturiert und mit persönlichen Erfahrungen angereichert für euch aufbereiten würden.
Und natürlich gibt es auch wieder Fotonews und Berichte über blöde Ideen in der Fotobranche von uns.

Shownotes (Links, Bilder und Anmerkungen) zu „Schärfe zum dran Lecken“

Taschenmesser

photokina 2018 – Wir leisten Abbitte!

  • Korrektur Wochentage – Photokina auch 2018 an einem Samstag!

Blöde Ideen für 500

Adapter für MFT, mit eingebautem POL-Filter

  • wird zwischen MFT-Objektiv und Kamera montiert
  • enthält einen POL-Filter, sodass man keinen mehr vorne auf die Linse schrauben muss
  • unterbricht allerdings die elektronische Kommunikation mit dem Objektiv
  • ist also allerhöchstens sinnvoll bei mechanischen Objektiven (aber eher insgesamt nicht)

News

Blitzgerätehersteller Bowens in Liquidation

Bowens war vor etwas über einem Jahr zusammen mit dem Fotohändler Calumet vom Münchener Investor Aurelius übernommen worden.

Wie bereits in der letzten fotophonie-Folge befürchtet:

  • Arbeiter bangen tatsächlich um ihre Löhne für Juli
  • Calumet (Aurelius) sagt: Das liege an den Gesetzen und Regelungen in China und UK.

 

L16: Kamera mit 16 Objektiven

  • Hersteller Light
  • Kamera ungefähr so dick wie ein Smartphone (165 mm × 85 mm × 24 mm, 435 Gramm)
  • 16 Objektive mit 3 verschiedenen Brennweiten (28, 70 und 150 mm Brennweite, f2.0, f2.0 , f2.4, alles KB-äquivalent)
  • 16 Sensoren mit 13 MP > jeweils 10 gleichzeitig > verrechnet zu 52+ MP (Fokus nach der Aufnahme, Rauschminderung, HDR)
  • ISO 100 bis ISO 3200
  • Verschlusszeiten: 1/8000 s bis 15 s.
  • Mindestabstand 10 cm
  • USA: 1700 US-Dollar – erste Charge ausverkauft
  • Video auf vimeo
  • „All you need is a little bit of light!“ (netter Wortwitz mit der Marke des Herstellers)
  • Artikel bei docma

Unterwassergehäuse für Panasonic GH5

  • wandlungsfähiges Portsystem
  • Sensor erkennt Leckage
  • ca. 1800,- US$
  • Technische Spezifikation und Beschreibung (PDF)

Neue Regeln der TSA (Transportation Security Administration) für Kameras im Handgepäck in den USA

  •      Jedes Teil Elektronik größer als ein Smartphone muss separat durchleuchtet werden
  •      Es dürfen keine Teile übereinander angeordnet werden
  •      So wie beim Laptop seit ein paar Jahren

Blackstone will bei Leica aussteigen

  •      Blackstone hält seit 5 Jahren 45% an Leica
  •      Verkauf der Anteile geplant
  •      Zeiss wohl Interesse, aber nur bei Mehrheitsanteilen
  •      Mehrheitsanteilseigner ist aber Andreas Kaufmann
    • Dieser hat nach eigener Aussage langfristige Ziele im Blick

Neue Firmware für Visoflex-Aufstecksucher auf Leica TL2

Adobe: Lightroom Mobile

  • auf iPad jetzt auch mit Metadatenpflege
  • Warum alles über die Cloud (also einen Server im Internet) synchronisiert wird? Wegen Lightroom Web
  • … und zukünftig Projekt Nimbus

Adobe: Projekt Nimbus

a new cloud-based Lightroom-style photo editor that distils complex photo editing features into simpler tools. An internal version of Project Nimbus leaked this week, giving us a peek at what Adobe is working on.

Das Live-Video war leider ein Facebook Stream, den man nicht extern einbinden kann. Du findest diesen auf der deutschen Adobe FB-Seite.

Hauptthema

Siemensstern scharf/unscharf
Siemensstern scharf/unscharf – Testform © 2004 Dieter Bethke

Endlich scharfe Fotos

Was ist Schärfe überhaupt?

Die Möglichkeit Details im Bild von einander zu unterscheiden. Details können sich unterscheiden in Helligkeiten, Farben oder Sättigung, also in Kontrasten!

Oft werden gerade bei der technischen Schärfe und beim Test von Objektiven die auflösbaren Linien gezählt. Es werden also Bilder von aufgedruckten Linien (bzw. Linienpaaren) gezählt solange diese von einander zu unterscheiden sind …

Testmuster sind Linienpaare oder ein so genannter Siemensstern.

Es gibt aber auch den Schärfeeindruck. Dieser ist subjektiv und entsteht wenn besonders viele Bereiche im Bild unscharf sind, und das Bild an einer Stelle augenscheinlich scharf ist.

Was beeinflusst die Bildschärfe beim Fotografieren?

  •      Licht und Wetter
    • Nebel
    • Hitzeflimmern
    • Lichtrichtung (Gegenlicht / Streulicht)
  •      Entfernung zum Motiv
    • Bestimmt i.d.R. auch den Bildausschnitt
    • Näher dran gleich größer im Bild, gleich schärfer
    • Weiter weg = weniger gut abgegrenzt gleich nicht differenzierbar
  •  Bewegung des Motivs oder Bewegung der Kamera
    • Bewegungsunschärfe
    • Verwackeln
    • Helfen können:
      • Bildstabi
      • Stativ
      • Kabelfernauslöser
      • Kamerahaltung
      • Physische Verfassung
      • Verwendete Belichtungszeit = mindestens 1/Brennweite
  •      Auflösung (Pixel auf dem Sensor)
    • Mehr Pixel können auch mehr Details unterscheiden, wenn das Objektiv die Linien noch auflösen kann
  •      Das Objektiv
    • Vergütung
    • Streulichtempfindlichkeit
    • Berechnung
  •  Die s.g. Abbildungsleistung
    • Verwendete Blende
      • Mittlere Blende
      • „Tag und Nacht nimm Blende 8“
  •      Fokussystem
    • Single / Continous
    • AF zu MF
    • Fokuspeaking

Hinweise für schärfere Fotos:

  • So nah wie möglich ran! Möglichst kontrastreiches Licht!
  • Kamera vernünftig halten oder stabilisieren!
  • Verschlusszeit möglichst kurz!
  • Für hohe Grundschärfe möglichst mittlere Blende, aber für hohen partiellen Schärfeneindruck möglichst offene Blende!

Bildgestaltung erlernen

Franks neues Online-Bildgestaltungs-Seminar findest Du hier.

Und ein Kapitel kannst Du auszugsweise hier sehen:

Vision is better

Dieter empfiehlt Dir diese Woche dieses Video von David DuChemin:

Und seinen youtube-Kanal

Mitwirkende:

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Frank Fischer
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Dieter Bethke

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Archiv mit allen Episoden

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9 Kommentare

  1. Moin Dieter, Frank,

    Danke für euren tollen Podcast!

    Blöde Ideen (für 500) können auch anregend sein. Ja, ein Pol-Filter als Adapter an der Kamera hört sich ziemlich strange an – ergänzend zu euren Argumenten fiel mir noch ein, dass es nicht ganz einfach ist ihn an der Stelle drehbar zu gestalten….

    Wie dem auch sei, mir kam der 1.4 Konverter von Olympus dann in den Sinn, der an meinem 40-150 / 2.8er extrem gute Dienste leistet. Ein Grund, warum der Konverter nicht mit anderen Objektiven arbeitet ist, dass die Linse auf der der Kamera abgewandten Seite hervorsteht und mit anderen als den erlaubten Objektiven kollidieren würde.

    ABER:
    Hat jemand (ggfs. aus der Community) den Adapter schon einmal mit Fremdobjektiven und entspr. Adaptern ausprobiert? Durch die Korrektur des Auflagemaßes (per Adapter) gäbe es keine Kollision. Klar, der 1.4er Adapter ist dafür nicht gerechnet, aber vielleicht gibt es einen „lucky hit“?
    Ich selbst habe leider mein M42er Objektiv mit 300mm Brennweite für 80€ verkauft, wäre einen Versuch wert gewesen.

    … nur so als Idee / Anregung :-), hoffe, es war verständlich beschrieben.

    Viele Grüße aus Duisburg,
    Markus

    1. Hallo Markus,
      Bezüglich MC14 habe ich mir auch einen besorgt in der Hoffnung, dass ich ihn an ein anderen Objektiven auch einsetzen kann. Das mFT40-150/2.8 habe ich nicht, weil ich normalerweise solche Dinge mit der alten Kombination EC14+FT50-200 löse.
      Der MC14 passt auf jeden Fall an an den MMF-1 Adapter (mFT/FT der ersten Generation). Achtung: Nicht am aber MMF-3.
      Deshalb kann ich jetzt eine Kombination Kamera + MC14 + MMF-1 + EC14 + FT Linse einsetzen.
      Was auch geht ist der Einsatz des MC14 am mFT Samyang 135/2 und am Teleskop auch MC14+mFT/2″ Adapter weil wie Du erkannt hast, da genügend Abstand besteht.

      Siegfried/Wien

      1. Hallo Siegfried,

        würde mich wirklich interessieren, ob das vernünftig funktioniert. Lass mal hören, wenn Du es ausprobiert hast 🙂
        Wie ist die Bildqualität?

        Vielleicht komme ich dann ja doch wieder in Versuchung mir günstiges „Altglas“ wieder zuzulegen.

        Viel Erfolg,
        Markus

  2. Hallo Dieter und Frank,
    zunächst einmal vielen Dank für euren immer wieder unterhaltsamen und informativen Podcast.Ich freue mich auf jede neue Folge.

    Zu eurer letzten Folge habe ich bezüglich der L16 Kamera noch eine Bemerkung. Ihr meintet, dass am Smartphone das Kamera Modul sehr teuer sei. Das ist aber nicht wirklich der Fall. Im iPhone 7 kostet das Modul gerade mal 26$, während Speicher und Screen um ca. 10$ teuerer sind:
    https://petapixel.com/2016/10/22/iphone-7s-camera-parts-cost-26-9-5-phone/

    Ich gehöre zwar zu den Dinosauriern, die noch mit einer DSLR fotografieren, aber mich stört die MFT Lastigkeit eures Podcasts überhaupt nicht.

    Zum AF-C/Tracking bei den Nikon Kameras kann ich noch ergänzen, dass das Tracking (3D, x Punkte etc
    ) im weiten Teilen unabhängig von AF-C (kontinuierlicher AF) und AF-S (Single Shot AF) gewählt werden kann.

    Insgesamt: Weiter so und viele Grüße aus der Pfalz,
    Sven

    1. Moin Sven.

      Danke für Deine Ergänzungen. Freut mich zu hören, dass selbst ein „DSLR-Dino“ unseren MFT-lastigen Podcast gerne hört. 🙂

      Beste Grüße,
      Dieter

  3. Danke für den Podcast, den ich immer sehr gerne höre. Vor allem die Folge mit Frank Rückert fand ich sehr interessant und aufschlussreich.

    Zum Thema Handgepäck im Flugzeug möchte ich noch eine Anmerkung machen: natürlich ist klar, dass Fotografen mit der Gewichtsbeschränkung immer zu kämpfen haben. Aber entgegen der Aussagen im Podcast ist das Gewicht des Handgepäcks (genauer: das Gewicht individueller Handgepäckstücke) schon auch ein sicherheitsrelevanter Faktor, da dies ja direkt das Gewicht darstellt, welches bei Turbulenzen durch die Kabine geschleudert werden kann (z.B. wenn es unter dem Sitz verstaut wird oder wenn die Overhead Compartments sich aus irgend einem Grund öffnen). Da macht es natürlich schon einen Unterschied, ob dies 8kg oder 20kg sind. Daher sollten Fotografen, genauso wie andere Passagiere schon versuchen das Gewicht einzuhalten, anstatt Mittel zu suchen, wie sie das umgehen können. Im Zweifel sind zwei Gepäckstücke a 8kg besser als eines mit 16kg (man darf ja z.B. oft eine zusätzliche Laptoptasche mitnehmen).

    Grüße,
    Jens

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